Ankunft in Sulden – Aufstieg zur Düsseldorfer Hütte
04.08.2006
Sulden im gleichnamigen TalFür unsere neuntägige Bergtour haben wir in diesem Jahr den „Vinschgau“ gewählt, italienisch Val Venosta.. Der westliche Teil Südtirols ist über Italiens Grenzen hinaus für Apfelanbau bekannt. Unter Bergbegeisterten gilt er indessen als Eldorado. Denn hier erwarten den Alpinisten fast 100 Gletscher und mehr als 70 Gipfel über 3000 Höhenmeter. Und die regenärmste Region Südtirols und gleichzeitig eines der trockensten Gebiete der gesamten Alpen bietet meist stabiles gutes Bergwetter. Erreichbar von Deutschland über Fern- und Rechenpass, über Imst und Landeck in Österreich – vonWeg zur Düsseldorfer Füssen aus 160 km in 2-3 Stunden.
Das den Vinschgau prägende Tal der Etsch wird im Norden von hohen Ötztaler Bergen begrenzt. Hier entspringt der zweitlängste Fluss Italiens, die Etsch. Und hier wurde auch die bekannte Gletschermumie „Ötzi“ oberhalb des Niederjochferners im Similaun-Gebiet auf 3210 m Höhe gefunden. Im Süden dominiert die gewaltige Ortlergruppe. Der riesige Bergstock von 50 km Länge und 40 km Breite ist nach dem höchsten und mächtigsten Gipfel der Gruppe benannt – dem 3905 m hohen „König“ Ortler. Neun der hiesigen 3000er haben wir uns vorgenommen.
Von den Bergen ist leider während der Fahrt kaum etwas zu sehen. Im Vinschgau geht es rechts ab über Gomagoi und Prad ins Ortlergebiet. Erster Ausgangspunkt ist das Suldental mit dem kleinen Ort Sulden auf 1845 m am Fuße des Ortlers. Un en dreistündigen Aufstieg, durch den Bachlauf des Zaybachs (obwohl Weg Nr. 5 einer der schönsten Steige in Sulden sein soll!), gondeln per Kanzellift auf 2348m und erreichen die Düsseldorfer Hütte in 1,5 Stunden Fußmarsch.
Der vom Hüttenwirt persönlich gut ausgebaute und wenig steile Wanderweg Nr. 12 lädt auch viele Tageswanderer auf ein Schmankerl in die Hüttenstube ein. Und bietet auch Sandalentouristen ein Panorama der Extraklasse auf Ortler & Co.
Während des Aufstiegs reißen dann und wann die Wolken auf – der Anblick lässt uns Böses erahnen. Es gab Neuschnee! Das Anfang August! Und nicht zu knapp!
Bald erreichen wir unser Tagesziel, Rifugio Serriston auf italienisch. Von hier aus lassen sich – je nach Können – drei bis vier Dreitausender besteigen. Und die Umgebung dieser gut geführten Hütte gehört mit den großen Felsblöcken, den Gletscherschliffen sowie den herrlichen Nah- und Fernblicken zur Schönsten in Südtirol.
Die Hütte ist sehr gefragt, wer hier mehrtägige Touren plant, sollte sich vorab auch über www.duesseldorferhuette.com informieren und seine Unterkunft frühzeitig reservieren.
Wir verbringen den Spätnachmittag und Abend in der Gaststube bei Wiener Schnitzel, Weizenbier und ausgedehnter Tourenplanung für die nächsten Tage, bevor wir pünktlich zur Bettruhe im gemütlichen 2-Bett-Zimmer den wohlverdienten Schlaf finden.
2.Tag: Tschenglser Hochwand (3375 m)
© Michael Breiden 15.01.2007