03.07.2005

Und da sind wir wieder! In den Dolomiten – wo sonst. Doch diesesmal haben wir uns größere Ziele gesetzt. Als Hüttenwanderer gestartet – entdecken wir zunehmend die Gipfelstürmer in uns. Diesmal heißt es: 3000er – wir kommen! So haben wir es geplant.

Die Dolomiten haben es uns angetan, daher stand auch in diesem Jahr außer Frage, wo es hingeht.Der Langkofel vom Sella Joch ausUnsere Ziele sind diesesmal vereinzelt in den Dolomiten verstreut, sodass wir häufige Gebietswechsel vorgesehen haben. In freudiger Erwartung fiebern wir schon Wochen vorher den ersehnten Dolos entgegen. Wobei wir bereits ab Mai die Schneehöhen beobachten. Und noch im Juni zögern wir lange mit der Sella-Gruppe mit Val Lasties, Pordoi-Spitze und Piz BoeFestlegung des Starttermins. Schließlich können wir nicht mehr warten! Und so schlängeln wir uns eines schönen Sommermorgens Anfang Juli wieder einmal nach schlafloser Nacht durch das wohlbekannte Grödnertal hinauf zum Sella-Joch. Nach Dauerregen in Deutschland lacht uns hier die Sonne entgegen – keine Wolke am Himmel. Wir sind zuversichtlich.

Am Sella Joch dann unser erstes Fotoshooting. Ich habe meine bewährte Kamera gegen ein neues digitales Stück eingetauscht. Die muss ausgiebig getestet werden. Am Joch überragt uns fast der majestätische Langkofel. Gegenüber der Sella-Klotz, in der Ferne Puez und Geisler. Wohlbekannte Val di ContrinSpitzen, tut gut wieder hier zu sein. Nach etlichen „Tornanti“ talwärts Richtung Fassatal, Stefan scheint als Beifahrer meinen Spaß an Tornanti nicht zu teilen, erreichen wir Canazei. Im Ortsteil Penia suchen wir unseren Parkplatz am Eingang zum Val di Contrin. Am Ende das Tals sollen unser Nachtquartier und wohlverdiente Weizen-Biere winken. Nach erfolgreicher „Umpackerei“ unserer Rucksäcke marschieren wir um 13.00 Uhr los.

Aber hoppala. Es sind fast 30 Grad in der prallen Mittagssonne. Der steile Anstieg ins Val Val di Contrin / Punta Cornatesdi Contrin erweist sich als erste Schwitzkur. Bald windet sich der Weg jedoch schon fast wieder eben durch das idyllische Tal zwischen Il Collaccio (2715 m) und Punta Cornates (3029 m), Gipfel südlich der Marmolada. Der Weg ist breit und befahrbar – zumindest für den Canazeianer mit Allrad-Fiat. Unterwegs begegnen uns „freilaufende“ Pferde und Kühe, d.h. eigentlich dringen wir in deren Weide ein, was uns eines der Pferde übel zu nehmen scheint.

Die Aufdringlichkeit dieses alten Kleppers kann aber auch auf Stevies Ausdünstungen Endlich am Contrinhauszurückgeführt werden, denn er hat’s dem Gaul besonders angetan. In Sicherheit bieten uns später die wesentlich friedlicheren Kühe tolle Fotomotive – besonders von ihrer besten Seite. Wir bringen die 500 Höhenmeter heute erstaunlich schnell hinter uns – und sitzen am frühen Nachmittag (15.10 Uhr) umzingelt von Sandalen-Sonntags-Spaziergängern auf der Terrasse des Contrinhauses. Nach der entstandenen Hitzewallung bei willkommenem eiskaltem Weizen.

Das Contrinhaus (Rifugio Contrin, 2016 m) ist sehr schön vor der Kulisse des Occid und Piccolo VerneDas alte Contrinhausl gelegen. Wir sind begeistert vom Komfort unseres Doppelzimmers, denn wir haben ein eigenes Waschbecken direkt auf dem Zimmer. Und der Blick auf den Hof und ein dort verweiWaschbecken auf den Zimmernlendes einsames Wandergirlbringen diese Hütte einstimmig auf den ersten Platz unserer Hüttenbewertungsliste.

Sicherlich spielen hier die liebreizenden drei Bedienungen ebenso eine Rolle wie das schmackhafte Abendessen – was aber leider erst um 19.00 Uhr serviert wird, sodass wir vor Hunger fast sterben. Im Komplettmenü gibt’s Suppe, lecker Schnitzel mit Pommes, Salat und Nachspeise zum akzeptablen Preis (Halbpension 40,-). Noch vor 10 Uhr liegen wir im Tiefschlaf und träumen von der vor uns liegenden Besteigung eines 3000ers.

2.Tag: Cima Ombretta (3011 m)

© Michael Breiden 27.02.2006